Ein Einfamilienhaus in den Hügeln im Westen von Wien. Ein längliches Grundstück das von Osten nach Westen breiter wird. Auf den ersten Blick eine einfache Aufgabe. Wenn man die Wiener Bauordnung mit den Wünschen und dem Raumprogramm der Bauherrn überlagert kann es trotzdem knifflig werden.
Das Haus sollte folgende Räume haben: Küche mit Essgelegenheit und Speiß, WC und ein Büro für externe Besucher, ein Wohnzimmer, Schlafzimmer mit Schrank und Bad mit WC, 2 Kinderzimmer mit Dusche und WC. Gästezimmer mit WC, Sauna mit Dusche und Ruheraum, Technikraum und Keller zum Einlagern. Dazu noch 2 überdachte PKW-Stellplätze, am besten mit Aussicht in den Wienerwald. Das Ganze auf einer max. zu bebauenden Grundstücksfläche von 25%.

Das Haus wird an der vorderen, nach Westen orientierten Straßenecke platziert. Im vorgeschriebenen Abstand von 3m, parallel zur Grundstücksbegrenzung und dem Mindestabstand zur südlichen Grenze. Dieses zur Grundstücksbegrenzung parallele Viereck ergibt die zu bebaubare Fläche des Hauses. Durch die vorgegeben Traufhöhe ergibt sich ein Satteldach mit waagrechter Traufe, ebenen Dachflächen und nach Westen ansteigendem First. In dieses Volumen schieben sich unten von der Straße kommend 2 Stellplätze in das Haus und verwandeln dieses in ein Haus mit Split Level. Durch diese Intervention bekommt das Haus eine neue räumliche Qualität.

Vom äußerlich einfachen Haus mit Satteldach und Lochfassade eröffnet sich ein komplex zusammenhängender Innenraum der über die mittig liegende Stiege die unterschiedlichen Geschosse des Hauses verbindet. Die Hälfte des Wohnraumes hat eine Überhöhe bis unters Dach, die Ecke der Küche zum Garten öffnet sich verglast zum privaten Garten. Der Höhenversatz erzeugt unterschiedlichste Blickbeziehungen durch die Geschoße, die Möbelplanung betont und unterstreicht diese. Über das Split Level des Wohnzimmers mit Terrasse erreicht man das erste Obergeschoß mit dem Elternschlafzimmer inkl. Schrankraum und Bad, sowie ein Kinderzimmer mit WC und Dusche. Das zweite Schlafzimmer befindet sich im Halbstock darüber, gleich wie der Luftraum des Wohnzimmers.

Zum Stadtraum gibt sich das Haus in einer gewissen bürgerlichen Noblesse. Nach Westen mit einer großen Giebelfläche, mit großen Fenstern und der Zufahrt zu den Stellplätzen inkl. der Eingänge ins Haus und zum Garten. Nach Norden ist das Haus eher geschlossen mit unterschiedlich großen Fenstern und einer Gaupe die sichtgeschützt Nordlicht in den Schrankraum lässt, und als eine Art Laterne Licht über das Fenster nach außen in den Stadtraum bringt. Die Ostseite ist gerade einmal 3,7m breit. Das Schlafzimmer mit rundem Fenster zum Tulpenbaum mit der Geometrie eines Urhauses. Die Südfassade öffnet sich über alle Geschosse, von außen verschattet, der Sonne.

Zeitraum: 2021-2023
Auftraggeber: privat
Adresse: 1140 Wien
Mitarbeit: Ajdin Vukovic
Linda Stix
Alexander Masching
Status: In Planung